Jede dritte Frau wird in ihrem Leben Opfer von Gewalt“.
Im Vorfeld des Landkreisausschusses für Soziales, Gesundheit und Senioren am 06. September hat sich die SPD-Kreistagsfraktion zum fachlichen Austausch mit Myriam Stegemann, Fachberaterin der „Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen“ unter dem Dach des Nienburger Frauenhauses sowie Anne-KristinMathiszig, Stv. Vorsitzende Nienburger Frauenhaus getroffen.

Hintergrund: Die Frauen- und Mädchenberatungsstelle arbeitet seit fünf Jahren miteinem Stundenvolumen von 32,5 Stunden. Sie erfüllt ein breites Aufgabenfeld, das machte Myriam Stegemann deutlich: Beratung und Unterstützung betroffener Mädchen und Frauen, Organisation und Begleitung von Präventionsprojekten in Schulen, Selbstbehauptungskurse, Seminare zur Bekämpfung von sexualisierter und digitaler Gewalt, Öffentlichkeitsarbeit in Schulen, Vereinen und in den digitalen Medien, Vernetzung in fachlichen Arbeitskreisen.

Und mit dieser Aufzählung ist die Arbeit längst nicht erschöpfend dargestellt.

Als einzige Beratungsstelle dieser Art im Landkreis Nienburg werden Sprechzeiten neben dem Standort Nienburg auch in Stolzenau und Hoya ermöglicht.
Dazu kommt noch das Angebot von Online-Beratungen um gerade auch betroffene Mädchen niedrigschwellig zu erreichen.
Fakt ist: Die Kapazitäten der Beratungsstelle sind angesichts steigender Fallzahlen erschöpft.

Nicht wünschenswert, sondern essentiell: Dass Wartezeiten für Erstgespräche deutlich verkürzt werden, dass die Online-Beratung zeitlich ausgeweitet wird, die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt wird und künftig auch Gruppenangebote für betroffene Mädchen und Frauen eingerichtet werden können. Entlastung braucht es auch für die notwendigen Verwaltungsaufgaben.

Beantragt wird daher eine Erhöhung der Mittel durch den Landkreis um die Stundenzahl auf 39 Wochenstunden zu ermöglichen.

„ Wir stehen in sozialer Verantwortung als Landkreis und als Kreispolitiker:innengerade auch bei diesem sensiblen Thema, das oft totgeschwiegen wird. Zeitnahe Beratung und weitere Hilfestellungen für von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen, aber auch Prävention brauchen Rückhalt durch eine gute Ausstattung, das steht für uns als SPD-Kreistagsfraktion außer Frage.“, so SPD-Kreistagsfaktionsvorsitzende Heidrun Kuhlmann abschließend.