Demnächst wird sie dreißig: Die Kunstschule Mittelweser. Initiiert von der ehemaligen Lehrerin Helga Knoche-Harries, ist sie nicht mehr wegzudenken aus der Kulturlandschaft des Landkreises und das mit Alleinstellungsmerkmal. Nicht zum ersten Mal war die SPD-Kreistagsfraktion in Stolzenau zu Gast.

Beeindruckt und fasziniert von Aktivtäten, Schaffen und Ideen waren die Kreispolitiker:innen auch diesmal. Begrüßt von Helga Knoche-Harries und der 1. Vorsitzenden Ingeborg Oppermann führte die Kunstpädagogin Lilia Gavrilenko durch die Ateliers in der Schulstraße 5 und zeigte die künstlerischen Aktivitäten.

„Kreativität ist Ausgangspunkt von Entwicklung“ – diese Prämisse der Kunstschule zieht sich als roter Faden durch. So bietet die Kunstschule Kurse für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche: Nachmittags in Gruppen mit 8 Schüler:innen zu sozialverträglichen Preisen. Die Kurse sind auf ein Jahr angelegt und bauen in einem fünfjährigen Lehrplan aufeinander auf. Eine Urkunde zertifiziert den fünfjährigen Besuch. Ferienpassaktionen und Projekte in Form offener kostenloser Workshops ergänzen das Angebot und laden zum Schnuppern ein. Zahlreiche jährliche Projekte unter der künstlerischen Leitung von Gavrilenko seit 1995 sind dokumentiert und sie bereichern mit Ausstellungen den Landkreis Nienburg.

Die künstlerischen Techniken sind dabei so vielfältig wie die Themen: so unter anderem Aquarell, Gouache, Mischtechniken, Zeichnung, Kalligraphie, Grafik, Collagen, Objekte, Seidenmalerei. Und diese Aufzählung ist längst nicht vollständig. Projektthemen orientieren sich am Alltag, an aktuellen oder historischen Themen in Kooperation mit den jeweiligen Partner:innen. Ein Blick darauf: 1997 „Internationaler Jugendaustausch“ , „Masken gegen Rassismus“ (1998), „Hand in Hand“, Integrationsprojekt gegen Rassismus, Gewalt und Antisemitismus (2000): Hier war die Kunstschule Mittelweser früh am Puls der Zeit.

Kreative Workshops mit dem Projekt „Lichtquelle (2001) sind in Kooperation mit der Lebenshilfe entstanden. Auch das Musische kommt nicht zu kurz: So 2003 mit dem Projekt „Sturmfrei“: Bühnengestaltung für ein Musical in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Stolzenau. Themen und Partner:innen der Projekte ziehen sich durch die mittlerweile fast drei Jahrzehnte bis heute: Umwelt, Integrations- u. Berufsorientierungsprojekte, „Heimat entdecken und schätzen lernen“ (Kloster Schinna) – auch hier nur ein kleiner Ausschnitt und Rückblick auf Projektimpulse.

Umsetzbar ist die künstlerische Bildung, so wie die Kunstschule Mittelweser sie bietet, nur mit entsprechenden Finanzen. Haus und Atelier sind von der Samtgemeinde finanziert. Verschiedene Partner:innen unterstützen, Basis sind aber die Kurse: „Bei 65 Teilnehmenden pro Jahreskurs können wir unsere künstlerische Leiterin Lilia Gavrilenko finanzieren.“, so die Vorsitzende Ingeborg Oppermann.

„Bilden durch Kunst“ – das wird hier nicht nur verwirklicht, es ergänzt auch schulische Kunstbildung. Lilia Gavrilenko ist kreativer Motor, beflügelt und besticht nicht nur durch ihre künstlerischen Fähigkeiten und ihre Pädagogik, sondern auch mit ihrer Empathie zu den Schüler:innen, ihrem ganzheitlichen Ansatz und der Themenauswahl. Es ist unsere Aufgabe als Kreispolitiker:innen dazu beizutragen, dass dieses wertvolle Angebot in unserem Landkreis Bestand hat.“, resümiert Heidrun Kuhlmann, SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende.