Die SPD-Kreistagsfraktion besucht das Steimbker Unternehmen Elektro-Hauke GmbH. Mit Inhaber Heiko Weiglein sprechen die Fraktionsmitglieder über das Thema Ausbildung und über die besonderen Herausforderungen in der Corona-Pandemie.

SPD Kreistagsfraktion besucht Elektro-Hauke GmbH
Die SPD Kreistagsfraktion Nienburg/Weser um den Fraktionsvorsitzenden Bernd Heckmann (r.) zu Besuch bei der Elektro-Hauke GmbH in Steimbke, die von Sandra und Heiko Weiglein (2. v. r.) übernommen wurde.

Die SPD-Kreistagsfraktion besuchte zuletzt die Elektro-Hauke GmbH in Steimbke, um den Betrieb zu besichtigen und sich über aktuelle Fragen mit den Inhabern auszutauschen.

Gegründet wurde Elektro-Hauke im Jahr 1957 von Berthold Hauke, dessen Sohn Hans-Ullrich Hauke das Unternehmen ab 1982 weiterführte. Seit jeher befindet sich der Sitz der Firma in Steimbke. 2018 übernahm Heiko Weiglein das Unternehmen und führt gemeinsam mit seiner Ehefrau Sandra Weiglein das Geschäft weiter. Im Unternehmen sind derzeit ein Meister, fünf Gesellen und sechs Auszubildender beschäftigt.

Heiko Weiglein ist außerdem Obermeister der Elektro-Innung Nienburg/Weser und engagiert sich in der Nachwuchsgewinnung. „Es ist schwer, Auszubildende zu gewinnen“, berichtete Heiko Weiglein im Gespräch, „Der Beruf hat eine große Bandbreite und erfordert viel Wissen, das sich durch die technischen und digitalen Entwicklungen über Netzwerktechnik, Photovoltaik bis hin zum Smart Home ständig erweitert.“ Eine neue Zielgruppe hat er dabei ganz besonders im Blick: „Um künftig auch Abiturientinnen und Abiturienten für unseren Beruf zu interessieren, wird es den Ausbildungszweig Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration geben - ein anspruchsvoller Ausbildungsgang.“

Deutlich wurde auch, dass es Nachholbedarf in außerbetrieblichen Angeboten zur Ausbildung gibt. Weiglein berichtet von engagierten Azubis, die mit großem Einsatz und besten praktischen Fähigkeiten arbeiten, die aber dann in der theoretischen Prüfung aufgrund ihrer Herkunft vor einer rein fachlichen Sprachbarriere stehen. „Diese Erkenntnis und die Frage, was vor Ort für die Förderung der fachsprachlichen Unterstützung getan werden kann, nehmen wir mit in die Landkreispolitik“, so Heidrun Kuhlmann, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

Und ein weiterer Punkt beschäftigt Weiglein: „Die Industrie macht sich rar in Sachen Ausbildung, denn sie ist aufwendig und mit einer Dauer von 3,5 Jahren für kleine Betriebe sehr zeit- und kostenintensiv. Und dann erfahren wir, dass die fertigen Gesellen in die Industrie abwandern.“ Anja Altmann aus dem SPD-Fraktionsvorstand möchte an dieser Stelle helfen: „Wir müssen prüfen, welche politischen Stellschrauben es gibt, um dieses Ungleichgewicht abzubauen."

Die SPD-Fraktionsmitglieder haben sich auch nach der Corona-Situation erkundigt. Viele Handwerksbetriebe konnten und haben durchgehend weitergearbeitet. Weigleins Auftragsbuch ist voll, jedoch bremsen jetzt Lieferengpässe bei Baumaterialen oftmals die geplanten Abläufe. Das erfordert viel Flexibilität und Planungsgeschick im Betrieb und Verständnis bei Kundinnen und Kunden. Bereits jetzt zeichnen sich auch Lieferschwierigkeiten in bestimmten Bereichen der Elektrozubehörteile ab.

Und innerhalb des Handwerks? „Unsere Zusammenarbeit in der Innung ist gut“, betont Weiglein, „Zu verschlanken wären manche bürokratischen Abläufe und Statistikerstellungen, zu denen wir gegenüber Behörden verpflichtet sind.“ Auch das ist ein Auftrag an die Politik, den die SPD-Kreistagsfraktion annimmt.

Weiglein erlaubt den Fraktionsmitgliedern außerdem einen Blick in das Lager seiner Firma: Mit ihrem gut sortierten Lager bedient Elektro-Hauke auch Laufkundschaft, wenn es um Elektroteile oder um Elektrogeräte geht.

„Handwerk hat goldenen Boden – so hieß es immer. Wir brauchen vor Ort solche bodenständigen Betriebe wie Elektro-Hauke, denn sie sorgen für die notwendige Infrastruktur in unserer ländlichen Region. Unsere Aufgabe in der Politik - auch in der Landkreispolitik - muss es sein, zu verändern, was im Betrieb und in der Nachwuchsgewinnung Hemmnisse aufbaut“, so abschließend der Fraktionsvorsitzende Bernd Heckmann mit Dank an Sandra und Heiko Weiglein für ihre umfangreichen Einblicke.