Gleich mehrere aktuelle Anlässe haben die SPD-Kreistagsfraktion veranlasst, Arbeit und Perspektiven der Nienburger BISS auf die Tagesordnung zu setzen: 20 Jahre BISS Nienburg – Internationaler Frauentag am 8. März

Zuschussantrag für die BISS-Stelle jetzt im Landkreisausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren.

Gast der Sozialdemokrat:innen war Renate Bunke, langjährige und erfahrene Sozialpädagogin, zuständig für die BISS-Nienburg.

Sie erinnerte: Vor 20 Jahren ist das Gewaltschutzgesetz in Kraft getreten: „Wer schlägt, muss gehen“: Seitdem kann die Polizei bei häuslicher Gewalt dem Täter einen Platzverweis erteilen. Informiert wird in jedem Einsatzfall die BISS-Stelle, die dann proaktiv Kontakt mit dem betroffenen Opfer aufnimmt.

BISS informiert über rechtliche Möglichkeiten nach dem Gewaltschutzgesetz, notwendige Sicherheitsvorkehrungen und weiterführende Beratungs- und Unterstützungsangebote, damit Schutz vor weiteren Gewalttaten möglich wird.

„Allein 2021 gab es im Landkreis Nienburg insgesamt 192 Fälle bei der BISS, 173 über die Polizei gemeldet, 19 Frauen haben von sich aus den Kontakt mit BISS gesucht.“, so Renate Bunke.

Erschreckende Zahlen und: Renate Bunke stehen für die Beratung nur 11 Wochenstunden zur Verfügung.

„Bei jedem Fall gilt es zu sortieren: Was wird gebraucht? An Sicherheit, wie kann es für Betroffene weitergehen? Welche weiteren Unterstützungen sind individuell angezeigt und notwendig? Dazu braucht es immer wieder mehrmalige und zeitaufwändige Beratungen.“, erläuterte Renate Bunke.

Erschreckend auch: 253 Kinder waren im Jahr 2021 von Fällen häuslicher Gewalt in ihren Familien laut der Polizeimeldungen mit betroffen.

„Hier sehen wir insgesamt politischen Handlungsbedarf“, so die SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Heidrun Kuhlmann.

„Wir begrüßen daher den erhöhten Zuschuss des Landkreises an die BISS-Stelle, der jetzt im Sozialausschuss zur Abstimmung steht. Was notwendige niedrigschwellige Beratungsangebote digital betrifft, aber insbesondere

perspektivisch hinsichtlich der personellen Ressourcen der Nienburger BISS-Stelle,

setzen wir auf weitere Beratungen und Lösungen.“, darin ist sich die SPD-Kreistagsfraktion einig.