Im August 2013 startete die IGS Nienburg mit fünf Klassen im Alpha-Jahrgang. 2022 folgte das erste Abitur.

IGS Nienburg SPD KTF Nienburg
SPD-Kreistagsfraktion, Schulleiter Mathias Granz (4.v.r. hintere Reihe) Fachbereichsleiter Lukas Meyer (3.v.l. hintere Reihe)

Der Blick zurück: Vorausgegangen war der Gründung ein zähes politisches Ringen für dieses neue Schulangebot im Landkreis Nienburg, das die damalige Mehrheitskooperation im Kreistags aus SPD, Bd./Die Grünen und WG schließlich erfolgreich durchsetzen konnte.

Für Austausch und Einblick in das Schulleben besuchte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt die IGS um von Schulleiter Mathias Granz Zahlen, Entwicklungen und Perspektiven zu erfahren.
Die IGS hat derzeit 830 Schülerinnen und Schüler fünfzügig in der Sekundarstufe I und 235 vierzügig in der Oberstufe. 90 Lehrkräfte, 12 Pädagogische Mitarbeiter/innen und 8 Beschäftige des Landkreises zählt die IGS.

Nicht nur die Nachfrage für die Oberstufe ist steigend, auch die Anmeldungen für die Sekundartstufe I wachsen seit der Gründung stetig. „Maximal 150 Plätze umfasst der fünfte Jahrgang. Dem standen 2023 aber 213 Anmeldungen gegenüber. So sehr wir uns über diese große Resonanz freuen, so sehr bedauern wir gleichzeitig, dass wir nicht alle Elternwünsche abbilden können und mit einer Warteliste arbeiten müssen.“ betont Mathias Granz.

Apropros Eltern: Wichtig und selbstverständlich sei der regelmäßige Austausch mit den Eltern als eine elementare Grundlage für das Gelingen im Schulleben.
Ganz wesentlich für die Unterrichtsgestaltung so der Schulleiter: „In den vergangenen 10 Jahren haben sich die Lernanforderungen massiv geändert im Hinblick auf die rasante digitale Entwicklung und damit auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.“

Dem trägt die IGS Rechnung: Von Klasse 5 bis 13 wird mit iPads gearbeitet. Welche Konzepte und Umsetzungen damit verknüpft sind, stellte Lukas Meyer, Fachbereichsleiter für „Digitales Lernen“ den SPD-Kreistagsabgeordneten vor. Grundlegend ist das „4K“ –Modell. Dabei geht es um Kollaboration, Kreativität, Kritisches Denken und Kommunikation. Oder anders ausgedrückt: Kinder und Jugendlichen als „Digital-Natives“ sind fit in der Anwendung von APPs, Snapchat und Co., doch neben der Anwendung ist für eine umfängliche Medienkompetenz auch die Technologieperspektive (Wie funktioniert das?) und die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive (Wie wirkt das?) notwendig.

Das Portfolio dazu an der IGS ist umfassend für alle Fächer. So sind die Schulbücher als ebooks erfasst. Verschiedene Apps unterstützen: Neue Inhalte lassen sich in direktem Feedback erarbeiten z.B. beim Vokabel lernen, um eigene Lernlisten zum Üben neuer Fachinhalte zu erstellen. Es gibt die digitale Pinnwand, die mit Lernenden geteilt werden kann. Sie ermöglicht zudem Lernpfade im jeweils eigenen Tempo, aber auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit (Kollaboration) wenn es um Gruppenarbeiten oder Projekte geht.

Learningapps ermöglichen Vorwissen abzufragen, Lerninhalte zu wiederholen und auf Lernnachweise vorzubereiten. In einem Lernmangementsystem können die Lehrkräfte eigene Kurse erstellen, dazu Lernende einladen, Inhalte strukturieren und interaktiv mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten. Soweit nur ein Ausschnitt der vielseitigen digitalen Möglichkeiten. Grundlage ist bei allem das genannte 4K-Modell – Zielsetzung ist die Vorbereitung auf die Kompetenzen für das 21. Jahrhundert.

Die SPD-Kreistagsabgeordneten waren beeindruckt von der Umsetzung des ganzheitlichen und kreativen digitalen Lernens an der IGS Nienburg „Eine solche Schule hätte ich auch gern besucht.“, so spontan die Fraktionsvorsitzende Heidrun Kuhlmann.
Nachgefragt, welche Perspektiven und Wünsche es gibt: Wichtig sei, so Granz, eine Turnhalle für die IGS um das derzeitige Provisorium der Nutzung „auswärtiger“ Hallen und damit die Wegezeiten für die Schülerinnen und Schüler zu beenden.
Hier wird, so Ziel des Landkreises, in der Umsetzung des geplanten Bildungscampus die Lösung liegen.

Mit Blick auf die Anmeldezahlen:
„Die IGS Nienburg ist ein Erfolgsmodell. Die Nachfrage und die inhaltliche Umsetzung haben unserem schulpolitischen Ansatz zweifelsfrei bestätigt. Gleichzeitig aber, das sagen die Zahlen ganz deutlich: Wir brauchen eine zweite IGS im Landkreis um dem Wunsch der Eltern zu folgen.“, so die einhellige Position der SPD-Kreistagsfraktion.