Bereits seit 115 Jahren ist der Verein Herberge zur Heimat e.V. ein besonderes, einzigartiges soziales Gesicht von Nienburg. Erneut besuchte jetzt die SPD-Kreistagsfraktion das Kaufhaus FUNDUS, eine gemeinnützige GmbH des Herbergsvereins. Maria Mentler vom Kaufhaus-Team führte die SPD-Kreispolitiker eingangs durch das „Kaufhaus für alle“, das in seinen drei Etagen zum Stöbern und zu einem Einkauf einlädt.

Die Angebote speisen sich aus Spenden und das heißt: „Weiterverwenden“ zum kleinen Preis, statt „Entsorgen und Wegschmeißen“. Das gemütliche, integrierte Café lädt zum Verweilen und Austausch ein und ist seit Jahren gut besucht. Gleichzeitig eröffnet FUNDUS wichtige Teilhabechancen für Erwerbslose durch Umsetzung von Maßnahmen des Jobcenters im Landkreis Nienburg. Nach dem Motto „Ohne Arbeit fehlt uns was“ werden Langzeitarbeitslose auch in den Standorten FUNDUS Depot (Möbel) und FUNDUS Aktiv (Warenaufarbeitung/Schulungen) beschäftigt und qualifiziert. Sie erhalten auf dem Weg in einen Neustart im Arbeitsmarkt Begleitung und Unterstützung. Kooperativ mit dem Jobcenter im Landkreis Nienburg werden Programme, wie der vom SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil umgesetzten „Sozialen Arbeitsmarkt“ angeschoben. „Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Programm gemeinsam zum Erfolg führen“, wünschte sich Sozialarbeiter Matthias Mente und regte an, mit beim Landkreis eingesparten Mitteln (Mietzahlungen) den „Sozialen Arbeitsmarkt“ zu stärken.

Er erläuterte den SPD-Kreispolitiker/innen die sonstigen Aktivitäten des Vereins Herberge zur Heimat. Neben stationärer Hilfe für Wohnungsnotfälle bestehen mit der Beratungsstelle „WohnWege“ differenzierte und vom Landkreis Nienburg mitfinanzierte ambulante Angebote, um präventiv Wohnungsverlust und Wohnungslosigkeit zu verhindern. „Familien mit vielen Kindern gehören zunehmend zu den Wohnungsnotfällen“, sorgt sich der Sozialarbeiter. Die Zahl der Kinder in Wohnungsnot im Landkreis Nienburg habe sich in den letzten Jahren auf über 100 erhöht.

Bei der zum Verein gehörenden Projekt „Nienburger Tafel“ würden regelmäßig 828 Kinder mit Lebensmittelspenden unterstützt. Und hier interessierte die SPD-Kreispolitiker/innen gerade die „Kindertafel“. Hintergrund ist: Die Landkreis-SPD hat das Thema Kinderarmut auf der Tagesordnung. „Hat Armut ein junges Gesicht?. Die jüngsten Zahlen dazu beunruhigen uns.“, so die stv. SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreis, Anja Altmann. Die Hausaufgabenhilfe „Kindertafel“ sorgt für Aufarbeitung von Bildungsdefiziten. „Gute Bildung, bei der auch Kinder aus benachteiligten Verhältnissen mitgenommen werden, verhindert Armutsverfestigung.“, das steht für die SPD außer Frage. Dafür ist bereits auf den Weg gebracht: „ Bessere Kinderbetreuung im Sinne frühkindlicher Bildung durch Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, mehr Ganztag in Kita und Schulen, Gebührenfreiheit für die Kitas, eine Integrierte Gesamtschule in Nienburg; das ist ein Zwischenstand“, so Anja Altmann. „Da wollen wir aber nicht stehen bleiben, sondern daran arbeiten, wie es vor Ort Verbesserungen geben kann, damit wir Kindern und Familien eine gute Lebensbasis ohne Armutsrisiko schaffen.“, so die stv. SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Altmann.

Kreistagsfraktion im FUNDUS Kaufhaus
Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion bei ihrem Besuch im FUNDUS Kaufhaus