Der Nienburger „Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt“ veranstaltete am Samstag, 28. Januar 2017 eine spontane Kundgebung zum „Gedenken an die Opfer rechter Gewalt – im Holocaust und heute“. Anlass dazu war eine kurzfristig bekanntgewordene Kundgebung der Partei „Die Rechte“ in Nienburg, welche auch vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Gemeinsam mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Nienburger Zivilgesellschaft nahmen auch die SPD-Bundestagskandidatin Marja-Liisa Völlers und die Ratsfraktionsvorsitzende Anja Altmann an der vom Runden Tisch organisierten Gegendemonstration teil. Die Versammlung von ca. 70 Bürgerinnen und Bürgern demonstrierte hierbei gegen das Vergessen, Relativieren und den Missbrauch des Andenkens an den Holocaust.

Marja-Liisa Völlers erinnerte in ihrem Wortbeitrag daran, dass es Aufgabe der gesamten Gesellschaft sei, dass Deutschland ein offenes, buntes und demokratisches Land bleibe. „Hauptberuflich bin ich Geschichtslehrerin. Es ist mir daher immer ein Anliegen, dass Schülerinnen und Schüler über die Geschichte unseres Landes informiert werden und es nie wieder zu solchen Taten kommt. Dafür kämpfe ich“, so Völlers weiter.

Völlers unterrichtet an der IGS Schaumburg in Stadthagen, welche u.a. dem bundesweit aktiven Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angehört. Über ihre Arbeit sagt sie: „Ich freue mich immer, wenn ich am Rande von Demonstrationen gegen Rechts, bei gemeinnützigen Einrichtungen und in der Politik ehemalige Schülerinnen und Schüler treffe, die sich für die demokratische Sache engagieren“. Unsere Gesellschaft lebt davon, dass wir aufrechte und aktive Demokratinnen und Demokraten jeder Lebenslage und jeder Herkunft in Deutschland haben.“

Ähnlich äußerte sich auch Anja Altmann, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Nienburger Stadtrat. „Es ist gut, dass die Nienburgerinnen und Nienburger gegen die Rechten Flagge gezeigt und sich nicht von Fackelzügen wie bei den Nazis haben einschüchtern lassen. Nienburg bleibt aktiv gegen Rechts und gegen das Vergessen!“

Abschließend äußerten Völlers und Altmann ihre Enttäuschung darüber, dass sich weder offizielle Vertreterinnen und Vertreter aller im niedersächsischen Landtag vertretenen Parteien noch der Stadt Nienburg an der Demonstration beteiligten. Die beiden SPD-Politikerinnen forderten sie auf, sich wieder in den gesellschaftlichen Konsens einzufinden, wonach alle demokratischen Kräfte sich den Rechten gemeinsam entgegenstellen.

Marja-Liisa Völlers bei der Kundgebung
Marja-Liisa Völlers (li.) bei der Kundgebung „Gedenken an die Opfer rechter Gewalt – im Holocaust und heute“.