In die Kreisstadt führte jetzt der traditionelle jährliche Fraktionsnachmittag der SPD-Kreistagsfraktion. Der Nienburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Horst Prüfer begrüßte die Gäste am Museum. Mit dabei der Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne, die ehemaligen Landtagsabgeordneten Marie-Luise Hemme und Peter Gruber, die Nienburger SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Altman und SPD-KreispolitikerInnen aus vergangenen Wahlperioden.

Heiko Lauterbach führte durch den Fresenhof: eines der ältesten Gebäude der Stadt, seit 1985 Sitz des Museums und mittlerweile aufwändig modernisiert. Die neue Gestaltung mit anregend umgesetzten Fotowänden unterstreicht die Exponate von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart und das wissenschaftlich fundierte Konzept. Derzeit regt die Sonderausstellung „In Gefangenschaft… - Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter am Ende des Zweiten Weltkriegs“ zur Auseinandersetzung mit der regionalen Rolle auch rund um die Pulverfabrik Liebenau an.

Im „Begegnungszentrum Sprotte“ stand das Thema „Soziale Stadt Lehmwandlung“

auf der Tagesordnung. Rolf Warnecke als Vorsitzender des Aufsichtsrates der “GBN Wohnungsunternehmen GmbH Nienburg/Weser“ führte seine SPD-KollegInnen in das Thema ein. Claus Vollmer, Geschäftsführer der GNB, zeichnete die Entwicklung seit Ende der 90-Jahre nach, als das Bund-Länder-Programm-Förderprogramm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" in der Lehmwandlung startete.

Rund 10 Mio. Euro sind aus dieser Förderung in den Stadtteil geflossen, dazu ca. 30 ergänzende andere Förderprogramm und mit ihnen und dem städtischen Engagement weitere zig Millionen. Die GBN ist seit Beginn sehr engagiert dabei. Ob es sich um Modernisierungen, Instandhaltungen oder Neubauten im Quartier handelt, das Wohnungsunternehmen ist stets am Puls der Zeit was die Bedürfnisse der Menschen und aktuelle Entwicklungen angeht. Im Jahre 2050 werden 41,5% der Menschen im Stadtteil älter als 60 Jahre sein, weiß Vollmer aus den Prognosen. Die Modernisierung und der Ausbau hin zu barrierearmen Wohnungen haben daher längst begonnen. Individuelle Wohnraumanpassungen, Hauszuwegungen und Hauseingänge sind damit im Fokus. Aber auch die Energieeffizienz wird bei allen Maßnahmen ernst genommen. “Das ist gut für das Klima und natürlich auch, was die Kostenseite betrifft, für die MieterInnen.“ bekräftigte Bernd Brieber, stv. Vorsitzender des Ausschusses für Landschaftspflege, Natur und Umwelt im Kreistag. Nicht nur die Baumaßnahmen verbessern das Lebensumfeld in der Lehmwandlung. Auch mit der Einrichtung von Mietergärten und durch Freizeit- und Spielgeräte hat das Quartier optisch gewonnen, davon machten sich die SPD-PolitikerInnen vor Ort ein Bild. Darüber hinaus unterstützt die GBN Mieterinnen und Mieter mit praktischer Sozialarbeit. Dazu zählen u.a. das Angebot von Ausflugsfahrten, wöchentliche Seniorennachmittage, Beratungen in Behördenfragen und die Vermittlung von Hilfen und Dienstleistungen.

„Das Vorher und Nachher“ durch das Programm „Soziale Stadt“ ist in der Lehmwandlung beeindruckend. Die Stadt Nienburg nimmt hier auch als Trägerin der GBN eine große soziale Aufgabe vorbildlich war. Die sozialdemokratische Handschrift ist hierbei deutlich erkennbar.“, resümierte Ernst Brunschön.

Dazu ergänzte Horst Prüfer:„ Die Stadtteilarbeit wird neben diesen baulichen Maßnahmen und dem Engagement der GBN entscheidend durch das Begegnungszentrum Sprotte geprägt. Sein Programm und die vielen Angebote für alle Menschen im Quartier kennenzulernen sind auf jeden Fall einen weiteren Besuch vor Ort wert.“

Im Anschluss führte Harald Reiss die Gruppe durch das Polizeimuseum, das

seit 2011 in Nienburg ansässig ist. Die aktuelle Sonderausstellung „Soko S - Die Jagd nach dem Bomben-Attentäter von Bremen und Eystrup 1951“, die rund 1.000 historischen Polizei-Exponate wie auch Dokumente und Fotos aus den Polizeiakten im Fall des hannoverschen Serienmörders Fritz Haarmann sind einen Besuch wert, so die einhellige Meinung.

Zum Abschluss genossen die SPD-PolitikerInnen bei „Griechischer Grillplatte“ im Nienburger Restaurant „Platon“ die Möglichkeit zum kommunalpolitischen Austausch.

Ernst Brunschön dankte dem SPD-Ortsverein Nienburg für Planung und Programmgestaltung. „Immer wieder beeindrucken am Fraktionsnachmittag die besonderen Aktivitäten und Initiativen vor Ort“, so der Fraktionsvorsitzende Brunschön, “und machen deutlich, welche vielfältigen Angebote und Reize unser ländlicher Raum bietet.“