Petra Bauer, seit Mitte 2014 neue Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Nienburg/W., wurde jetzt als Referentin in der SPD-Kreistagsfraktion begrüßt. Die Aufgaben kommunaler Gleichstellungsbeauftragte sind vielfältig und nach wie vor dringend notwendig.

Das ist nicht neu für die SozialdemokratInnen, stammt doch das besondere Engagement für die Gleichberechtigung von Frauen aus dem Jahr 1993, als das Gesetz zur „Bestellung kommunaler Frauenbeauftragter“ von der rot-grünen Landesregierung unter Ministerpräsident Schröder in Kraft gesetzt wurde. Seitdem ist zwar viel Wasser die Weser runtergeflossen, Frauen sind aber immer noch nicht gleichgestellt. Denn da ist die Gesellschaft insgesamt gefordert. Der jüngste so genannte „Equal-Pay Day“ am 20. März 2015 machte es deutlich: bis zu diesem Tag mussten Frauen arbeiten, um das Durchschnitteinkommen von Männern zu erreichen, das diese bereits bis zum 31.12. des vorangegangenen Jahre erreicht haben. Ein Missstand, auf den Petra Bauer auch den Kreistag in seiner Sitzung im März aufmerksam machte. Ihre Aufgabe, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu verwirklichen, bezieht sich auf die Verwaltung und die Menschen im Landkreis. Informieren, beraten, vernetzen, Projekte auf den Weg bringen: das sind die Kernaufgaben. Neben der verwaltungsinternen Arbeit u.a. Sichtung der Kreistagsvorlagen, Beteiligung an Personalauswahlgesprächen, ist das Wirken im Kreis vielseitig. Nachgefragt: unsere Landkreisverwaltung hat sich gut aufgestellt, liegt, so Bauer, im Vergleich vorn was Familienfreundlichkeit, Freistellungsregelungen und Einstellungsverfahren betrifft. Um gemeinsame Projekte zur Gleichstellung in unserer Region umzusetzen, initiierte Petra Bauer die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis neu. Gleichzeitig geht es um die Öffentlichkeit, sprich darum Frauen und Männer zu motivieren, sich mit gleichstellungsrelevanten Fragestellungen zu beschäftigen. Zum beruflichen Wiedereinstieg für Frauen fand bereits ein Informationstag statt. Ein Thema für das Petra Bauer fundierte Erfahrungen aus ihrer vorherigen Arbeit in der Koordinierungsstelle „Frau und Wirtschaft“ mitbringt. Das Thema „Gewalt an Frauen“ fand in Kooperation mit Frauenhaus und Beratungsstellen am 25. November (dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen) statt. Der Internationale Frauentag am 8. März wurde mit einer Veranstaltungsreihe vom neuen Arbeitskreis begleitet, die seitens der SPD-Kreistagsfraktion großes Lob brachte. „Politik braucht Frauen“, das Mentoring-Programm der Landesregierung wird von ihr betreut und es ist erfreulich, dass im Landkreis 14 Tandems dafür sorgen, Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen. Die Ausstellung „Familie und Beruf im Wandel“ startet jetzt am Wochenende in Kooperation mit dem Familienservicebüro des Landkreises. Mädchen und junge Frauen für den Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu gewinnen, liegt Petra Bauer besonders am Herzen. „Hier gibt es Chancen, die oft nicht bewusst sind und so leider ungenutzt bleiben.“ Und weiteres ist geplant: so u.a. die Initiierung eines „Stammtisches für Kreistagspolitikerinnen“, um sich auszutauschen, zu diskutieren und Neues auf den Weg zu bringen. Eine Idee, die von den Sozialdemokratinnen sehr begrüßt wird.

Und natürlich ist die Gleichstellungsbeauftragte mit offener Sprechstunde für alle Interessierten und Ratsuchenden erreichbar: jeden 1. Dienstag im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr (nicht im Mai!) und zu weiteren Zeiten nach vorheriger Terminabsprache (05021 967 581 oder gleichstellungsbeauftragte@kreis-ni.de )

„Wir begrüßen diese engagierte Arbeit sehr und werden sie politisch unterstützen.“, resümierte Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön.