Zum Schwerpunkt „Soziales“ begrüßte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt Ingelore Sudmeier, die seit Herbst 2014 den 4825 mitgliederstarken SovD Kreisverband führt und Alexander Witt, Jurist, langjähriger Geschäftsstellenleiter im Kreisverband und zuständig für die Sozialberatung.

Der SovD blickt auf eine lange Geschichte und Tradition zurück. Vielen vielleicht noch als „Reichsbund“ bekannt, wurde er 1917 begründet und zählt damit zu den ältesten Sozialverbänden Deutschlands. 1999 erfolgte die Umbenennung in „Sozialverband Deutschland e.V.“. Der Name ist Programm, denn die drei Säulen heißen sozialpolitische Interessensvertretung, aktives Vereinsleben und Sozialberatung. Als gemeinnützige Organisation setzt sich der Verband für soziale Gerechtigkeit ein, ist aber weder parteipolitisch noch konfessionell gebunden. Gleichwohl immer im Gespräch mit den politischen Parteien und anderen Organisation sowohl vor Ort als auch auf Bundesebene. Regelmäßig informiert die Mitgliederzeitung über aktuelle Themen und die Aktivitäten in den Kreisverbänden. Auch wenn die Entwicklung der Mitgliederzahlen stark nach oben geht, weiß Ingelore Sudmeier, was auch anderen Vereinen Sorge macht, der Nachwuchs für die ehrenamtliche Arbeit fehlt. Dafür steigen die Fallzahlen in der Sozialberatung, die der Verband für seine Mitglieder vorhält. Hier geht es um Fragen des Sozialrechts d.h. Beratung, Antragstellung, Widerspruchsverfahren und Klagen, die Vermittlung zwischen Behörden und Betroffenen, Vertretung vor Sozialgerichten und dem Landessozialgericht. Dabei sind die Mitgliedsbeträge niedrig: 5 Euro/Monat kostet die Einzelmitgliedschaft, 7,15 Euro eine Partnermitgliedschaft und 9 Euro eine Familienmitgliedschaft. Neben der kompetenten und individuellen Beratung entstehen dann Kosten, wenn der SovD weitere Schritte wie Anträge, Widersprüche oder Klagen für den Ratsuchenden einleitet.

Hat der Kreisverband Nienburg im Jahr 2005 375 Verfahren für Mitglieder geführt, so hat sich diese Zahl bis 2013 auf 758 Verfahren mehr als verdoppelt. Bei den betroffenen Rechtsgebieten liegen Rentenfragen mit 46% an der Spitze, gefolgt von Beratungen im Bereich Schwerbehinderung (42%). Die komplexen Gesetzeslagen, überlastete Behörden, Personalwechsel in Verwaltungen, Kompetenzgerangel zwischen Leistungsträgen, das zählt zu den Gründen, warum die Zahl der Ratsuchenden steigt, weiß Alexander Witt aus seiner Beratungspraxis. Die SPD-Kreistagsfraktion zeigte sich beeindruckt von der ganzheitlichen Arbeit des Verbandes in Haupt- und Ehrenamt. „Der SovD macht seinem Motto „Ihr Partner in sozialen Fragen“ alle Ehre. Denn hier ist der stärker denn je gefragte gute Rat eben nicht teuer. Das sollte uns Impuls sein durch eigene Mitgliedschaft diese engagierte Arbeit zu unterstützten.“, resümierte der Fraktionsvorsitzende Ernst Brunschön.