Die Hilfe für Kriminalitätsopferstand jetzt im Mittelpunk der Fraktionssitzung der Kreis-SPD. Wilfried Falldorf, seit vielen Jahren für den Weißen Ring aktiv, informierte über die vor 35 Jahren gegründete Organisation.

Konsequent gehe es darum, die Sicht auf die Opfer von Kriminalität zu lenken, Sensibilität zu fördern, schnell und unbürokratisch zu helfen. Ca. 100 Betreuungsfälle zählt der Weiße Ring jährlich in unserem Landkreis. Sieben Ehrenamtliche, bundesweit 2500, sind dann in Kontakt mit Opfern, die meist über die Polizei den Weg zum Weißen Ring finden. „Zuhören ist das Wichtigste“, weiß Wilfried Falldorf, “und dabei die besonderen Probleme zu erkennen“. Soforthilfe, das heißt beim Weißen Ring, u.a. Beratungsschecks für Rechtsberatung auszustellen, individuell materielle Hilfen zu geben, für den künftigen Schutz von Opfern zu sorgen, z.B. durch Sicherheitsmaßnahmen an Türen und Fenstern. Manchmal gilt es ein Handy sofort zu ersetzen oder Umzugshilfen zu geben. Befragt, um welche Fälle es denn vor Ort gehe, berichtete Falldorf, Körperverletzungen, Stalking und sexueller Missbrauch sind häufige Taten und, so Falldorf, beim sexuellen Missbrauch geht fast immer um den „Tatort Familie“. Gerade in diesen Fällen aber gibt es Mangel, was die notwendige psychotherapeutische Begleitung der Opfer angeht. Deswegen wird der Weißer Ring aktiv und verschafft nicht nur schnelle Hilfe, sondern für Kinder als Opfer von Kriminalität, Abstand z. B. durch einen Kurzurlaub auf einem Ponyhof. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Weißen Rings stehen im Kontakt mit verschiedenen Behörden, wie auch dem Jugendamt, um passgenau unterstützten zu können.
„Kriminalprävention und Strafverfolgung stehen im Vordergrund der Arbeit staatlicher Behörden. Doch das allein reicht nicht aus. Der Weiße Ring und seine Ehrenamtlichen leisten hier im Landkreis eine unschätzbare Arbeit für die Opferhilfe.“, betonte Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön.