Der Versuch, Eltern und Schüler ideologisch zu verunsichern

Ist es die Angst vor einem möglichen Machtverlust bei der bevorstehen Kreistagswahl, die die CDU zu diesen verzweifelten Rundumschlägen gegen eine mögliche Einrichtung einer IGS im Landkreis Nieburg treibt?

Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, sich des scheidenden Landrats Heinrich Eggers zu bedienen, der keine Gelegenheit auslässt, gegen eine mögliche IGS im Landkreis Nienburg zu wettern. So gestern in Uchte bei der Einweihung der neuen Mensa für die Oberschule Uchte. Bedauerlich ist nur, dass er sich so instrumentalisieren lässt. Von einem Landrat auf Abruf wird mehr Distanz zum Wahlkampfgetöse erwartet. Schade, dass er nicht selbst zu dieser Erkenntnis gelangt ist.

In dem heutigen CDU-Artikel in der Tageszeitung „Die Harke“ wird erneut mit Schülerzahlen jongliert und mit möglichen Entscheidungen über Schulstandorte spekuliert, die so nicht vertretbar sind, weil sie eine einseitige CDU-Sichtweise darstellen. Ob eine mögliche IGS in Nienburg wirklich Auswirkungen auf die Oberschule Uchte hat, sei dahin gestellt. Hier blendet die CDU vollkommen aus, das 350 Uchter Schüler und Schülerinnen weiterführende Schulen in Petershagen und Rahden besuchen; eine komplette Schule!! Sollte hier nicht eher versucht werden, wenigstens einen Teil der Schüler durch ein attraktives Schulangebot in Uchte zu halten? Eine IGS könnte ein solches Angebot sein. Auch die im Schulgesetz geforderte Fünfzügigkeit für die IGS ist eine willkürliche Festsetzung durch die CDU/FDP-Mehrheit im Landtag in Hannover, um die Gesamtschule zu verhindern. Eine Vier- oder gar Dreizügigkeit würde die Standortdiskussion bei uns im Landkreis deutlich entspannen. Mit einer Rot-Grünen Mehrheit 2013 nach der Landtagswahl in Hannover werden diese Steine aus dem Weg gerollt.

Ja, die SPD im Landkreis Nienburg will die Einführung einer IGS! Diese Position vertritt auch Detlev Kohlmeier als Landratskandidat. Dafür hat die SPD-Kreistagsfraktion in der zu Ende gehenden Wahlperiode gefochten, ist aber an der Mehrheit von CDU/WG gescheitert. Wir wollen die IGS als zusätzliches Schulangebot im Landkreis Nienburg zur bestehenden Dreigliedrigkeit von Gymnasien, Haupt- und Realschulen und den neuen Oberschulen. Wir vertrauen auf die Entscheidungen mündiger Eltern in Bildungsfragen. Nach einer Elternbefragung und einem positiven Votum für eine IGS wird der neu gewählte Kreistag mit einem neuen Landrat an der Spitze in aller Ruhe und mit der erforderlichen sachlichen Vorbereitung die Standortfragen entscheiden.

„Die demografische Entwicklung der Schülerzahlen im Landkreis Nienburg erfordert eine Neuordnung der Schullandschaft besonders im Bereich der Sekundarschulen I und II. Wir haben den Mut dazu. Mit einer neuen Mehrheit neben der CDU wird es schon bald auch eine IGS im Landkreis Nienburg geben. Die neuen Oberschulen sind ein halbherziges Angebot, das den Ansprüchen der Eltern nicht genügt. Bevor hier neue Restschulen entstehen, setzen wir auf ein voll integriertes Bildungssystem.“ so SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Ernst Brunschön und Unterbezirksvorsitzende Elke Tonne-Jork.