Zum Schwerpunkt Jugendhilfe besuchte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt die „Güldene Sonne“ in Rehburg.

Ihr Leiter Klaus Nagel informierte über die Angebote und Leistungen der Einrichtung, die seit 1976 in Trägerschaft der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt ist und auf der Grundlage des Sozialgesetzbuch VIII (vormals Kinder- und Jugendhilfegesetz) arbeitet. Verwahrlosung, Traumatisierung, Essstörungen, Fremd- und Eigengefährdung, Suizidgefährdung, Schulphobie und verschiedene andere Persönlichkeitsstörungen, das sind Gründe, die zur Aufnahme von Kindern und Jugendlichen führen. In fünf Wohngruppen und auch in Betreutem Wohnen ist das Ziel der pädagogisch/ therapeutischen Mitarbeiter/innen, die Betroffenen wieder in die Familie zurückzuführen oder aber eine Verselbständigung und Ablösung zu erreichen. Zur Nachfragesituation: 2010 gabt es 40 Inobhutnahmen und 63 Anträge auf vollstationäre Aufnahme, dabei kommen die Anfragen kommen von überall, das heißt die Einrichtung ist nicht auf den Landkreis beschränkt.
Die Gesamtbelegungszahl betrug im April 2010 52 Plätze. Darüber hinaus bietet die „Güldene Sonne“ in der „Flexiblen Hilfe“ Familienhilfe und –therapie, Erziehungsbeistand und soziale Gruppenarbeit an. Engagiert ist die Einrichtung ebenfalls im HaLT („Hart am Limit“) Projekt: das heißt in Fällen von so genanntem „Koma-Saufen“, wird die frühzeitige Ansprache von Kindern und Jugendlichen, die nach schwerer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden, umgesetzt. Wesentlich sei für die „Güldene Sonne“, erklärte Klaus Nagel, dass alle therapeutischen Leistungen der Einrichtung von den Beschäftigten erbracht und nicht extern „eingekauft werden“, daher werde besonderer Wert auf kontinuierliche fachliche Fortbildung gelegt. Und: die Einrichtung bietet auch Plätze für das „Freiwillige soziale Jahr“ an. „Das komplexe und ganzheitliche Angebot und die räumliche Umsetzung sind beeindruckend“, fasst Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön zusammen. „Erschreckend ist allerdings die nicht abnehmende Nachfrage dieser Jugendhilfeleistungen. Deutlich wird einmal mehr, dass Prävention im Bereich Kinder, Jugend und Familie groß geschrieben bleibt, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken.“