„Arbeit, Bildung, Soziales“, zu diesen Schwerpunkten hatte der stv. Fraktionsvorsitzende Ernst-August Kluhsmeier Stationen zur Herbstklausur der SPD-Kreistagsfraktion im Nachbarland Bremen ausgewählt.

Der Strukturwandel im Werftengeschäft hat die Stadt Bremerhaven vor größte Herausforderungen gestellt. Wege aus Krise zeigte Oberbürgermeister Jörg Schulz, der die SPD-Kreistagsabgeordneten im Alfred-Wegener-Institut für Meeres- und Polarforschung (AWI) begrüßte. Die Stadt nutzte bestehende Ressourcen für den Aufbau neuer Märkte: Windenergie, Lebensmittelbranche und Containerhafen sind jetzt Stärken. Auch die alteingesessene Lloyd-Werft, das erfuhren die Nienburger beim Werksbesuch, „umschiffte“ den Wandel und konzentriert sich mit Erfolg auf den Umbau von Kreuzfahrtschiffen. Das sichert Unternehmen und Beschäftigte. Bildungs-Highlight in Bremerhaven: Das Alfred-Wegener Institut für Meeres- u. Polarforschung (AWI) kooperiert seit neun Jahren mit städtischen Oberstufen. Jährlich werden 22 Schüler/innen aufgenommen, an zwei Wochentagen fächerübergreifend im AWI unterrichtet und sehr erfolgreich zum Abitur geführt. Bereits bei Grundschüler/innen wirbt das AWI für Wissenschaft und Forschung: Modelle, die Schule machen sollten.
Als „Haushaltsnotlageland“ kämpft Bremen allerdings insgesamt mit der sozialen Schere, die kontinuierlich auseinander geht. Dr. Karl-Heinz Bronke informierte über Maßnahmen der Hansestadt zum Thema „Sozialer Zusammenhalt“. Zwar steigt das Vermögenseinkommen, aber gleichzeitig auch die Zahl derer, die staatliche Leistungen benötigen, was sich in den Stadtteilen niederschlägt. So liegt die Abi-Quote bei 18% in den ärmsten und 55% in den reichsten Ortsteilen. Chancengleichheit und soziale Teilhabe sind Bremer Ziele. Neben dem Eintreten für sozial gerechte Steuerpolitik, gute sozialversicherte Arbeit, Mindestlohn und ausreichende kommunalen Finanzen auf Bundesebene, setzt Bremen darauf Arbeit, Bildung, Ausbildung, Kinderbetreuung und Wohnqualität in benachteiligten Stadtteilen zu fördern.
Arbeitnehmervertretung kennt Niedersachsen über Betriebsräte und Gewerkschaften. Bremen hat darüber hinaus seit vielen Jahrzehnten eine „Arbeitnehmerkammer“, in der alle Beschäftigten des Bundeslandes obligatorisch vertreten sind. Dafür gibt es umfassende arbeitrechtliche und allgemeine Rechtsberatung, Informationen zu arbeitsrelevanten Themen, Kooperation mit den betrieblichen Interessenvertretungen und durch Politikberatung Lobbyarbeit für Arbeitnehmer. Gezielte Beiträge gerade in Krisenzeiten.
„Es macht Mut zu sehen, wie in Bremen und Bremerhaven Politik noch gestalten kann, obwohl die finanziellen Rahmenbedingungen deutlich schlechter sind als im Landkreis Nienburg.“ fasst Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön die gewonnenen Eindrücke seiner Fraktion zusammen.