SPD-Kreistagsfraktion im Gespräch mit Eckhard Hellmich und Bürgermeister Henning Onkes

Um sich zum Schwerpunktthema „Schulentwicklung“ allumfassend weiter zu informieren, tagte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt im Historischen Rathaus der Stadt Nienburg. Gäste der Sitzung waren Oberstudiendirektor und Schulleiter Eckhard Hellmich sowie Studiendirektor Enno Wegner, beide Marion-Dönhoff-Gymnasium und Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes. Hellmich und Wegner informierten über die besonderen gymnasialen Angebote und aus ihrer Sicht über die Auswirkungen einer IGS auf die städtischen Gymnasien. Weil Nienburg über die besondere Situation zweier Gymnasien am Ort verfüge, sei über die Kooperation im Oberstufenbereich ein sehr breites Angebot an Profilen für die SEK II möglich. Hier würden seitens der Schulleitung Einschränkungen befürchtet, wenn ein Gymnasium durch die Einrichtung einer IGS entfiele. Grant Hendrik Tonne, MdL, gab zu bedenken, dass die demographische Entwicklung ohnehin die Schülerzahlen und damit die Schullandschaft verändern werde und eine Zusammenarbeit in den Kursangeboten auch mit einer IGS nicht auszuschließen sei, da schließlich beide Schultypen gleichermaßen zum Zentralabitur führen. Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes erläuterte, dass eine mögliche IGS ihren Sitz in den Gebäuden am Nordertorstriftweg - derzeit sind dort die Dependancen der Gymnasien - und in den Räumlichkeiten der Realschule an der Buermende finden könnte. Grundlegend seien für die Schulentwicklung der bereits erwähnte Rückgang der Schülerzahlen und der Ansatz „alle mitzunehmen“, denn hinter der Abwahl der Hauptschule liegt der Wunsch vieler Eltern nach einer gymnasialen Option und diesen Weg biete eine IGS. Wichtig seien daher die Berücksichtigung des Elternwillens und eine gründliche Diskussion pädagogischer Konzepte. Einzubeziehen seien in die Planungen aber auch kommunale Interessen, da eine Veränderung der städtischen Schullandschaft auch Auswirkungen auf umliegende Kommunen hat und Fragen der Schülerbeförderung. Daher sei die Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Kommunen und Kreisstadt wichtig. Hier schlug Onkes den Bogen zu Fragen der künftigen kommunalen Entwicklung. Wie ist der Landkreis Nienburg bei einer möglichen Kreisreform aufgestellt? Welche Chance hat Nienburg heute als künftige Kreisstadt? Das Modell einer „Regionalstadt“ aus Kernstadt und umliegenden Kommunen böte hier die Chance, aufgrund einer höheren Einwohnerzahl und damit verbundenen besseren finanziellen Ressourcen den Kreissitz konkurrenzfähig zu machen. Onkes warb daher für eine verantwortungsvolle und offene Diskussion, damit der Anschluss an künftige Entwicklungen nicht verpasst wird.