SPD-Kreistagsfraktion votiert für eine Klimaschutzagentur im Kreis

Um die in der VHS-Reihe „Klimawandel – Ende des billigen Öls“ vorgestellten Themen zu vertiefen und Handlungsperspektiven zu beraten, hatte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt den Energieexperten Manfred Görg zu Gast. Nienburg und seine Strukturen sind Görg aus seiner Zeit als erster Regionalplaner des Kreises Ende der siebziger Jahre bestens bestens bekannt. Der Klimawandel als globale Herausforderung erfordert vor den Hintergrund notwendiger CO2 Reduktionen eine grundlegende Änderung der Energiesysteme hin zu einer optimierten Energieeffizienz und damit eine Abkehr von fossilen Quellen. Nur ein Zusammenwirken von Maßnahmen unterschiedlicher Ebenen könnten, so Görg, wirksame Strategien hin zu nachhaltiger Energiepolitik umsetzbar machen. Eine regionale Energie- und Klimaschutzagentur erschließt die Möglichkeit auch im Landkreis Nienburg, staatliche Maßnahmen, fördernde Rahmenbedingungen und das Verhalten der Verbraucher vor Ort in Richtung einer Energiewende zu steuern. Modellprojekte zu entwickeln, Netzwerke zu knüpfen, Kommunen bei der energetische Optimierung ihrer Liegenschaften zu unterstützen und Planer, Architekten und Handwerker zu qualifizieren, sind Kernaufgaben einer Klimaschutzagentur, die dabei allerdings nicht durch eigene kommerzielle Aktivitäten in Konkurrenz zu Planungs- und Ingenieurbüros und dem Handwerk tritt. Ganz im Gegenteil: durch die Mobilisierung lokaler und regionaler Potentiale in Sachen nachhaltiger Energiewirtschaft soll die heimische Wirtschaftskraft positiv entwickelt werden. „Klimaschutz ist Wirtschaftsförderung! Der Landkreis, kreisangehörige Kommunen und Partner aus der Wirtschaft müssen sich schnell gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels stellen,“ ist die Forderung von Ernst Brunschön als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Die politische Grundsatzentscheidung in den Gremien des Kreistages sollte hierfür bald herbeigeführt werden,“ fordert Brunschön weiter. Der Weg zu einer Klimaschutzagentur wird geebnet mit Förderprogrammen des Bundesumweltministeriums. Erster Schritt ist die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für den Kreis. Auch dafür stehen staatlicher Gelder bereit, erläuterte Görg. Allerdings sei Eile bei der Antragstellung geboten.