Zum Schwerpunktthema Wirtschaft im Landkreis Nienburg/Weser besuchte die SPD-Kreistagsfraktion jetzt die frischli Milchwerke GmbH in Rehburg-Loccum.

Dr. Timo Winkelmann, Geschäftsführer im Bereich Produktion/Technik führte die Abgeordneten in die bis in Jahr 1901 reichende Firmengeschichte ein. Bis heute und damit bereits in der vierten Generation ist das Molkereiunternehmen ein Familienbetrieb der Familien Schäkel, Holtorf und Winkelmann. Neben dem Produktionsbetrieb und Verwaltungshauptsitz in Rehburg unterhält frischli mittlerweile Standorte in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) und Eggenfelden (Bayern).

Gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Horst Berg führte Dr. Winkelmann die Kreistagsabgeordneten durch die Produktionsräume. 360 Mio. kg Milch von insgesamt 650 Mio. kg werden jährlich in Rehburg-Loccum verarbeitet. 550 Beschäftige davon 380 am hiesigen Standort erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von ca. 310 Mio. . 120 Artikel für Einzelhandel und Großverbraucher sind im Sortiment. Abgesetzt wird regional, national und international, wobei der Export ca. 10% des Umsatzes ausmacht.

Beeindruckt zeigten sich die Genossinnen und Genossen von den Produktionsanlagen und dem im Ausbau befindlichen Hochregallagersystem.

Wie sehen die Perspektiven angesichts des Globalisierungsdrucks aus?, wollte Ernst-August Kluhsmeier wissen. Trotz Strukturwandels strebe frischli den Erhalt des selbstständigen Betriebes an, erläuterte Dr. Winkelmann. Dies erfordere aber gleichzeitig, sich in der Betriebsgröße den Markterfordernissen anzupassen. Zur Ausbildungssituation befragt, erklärte der Geschäftsführer, dass frischli kontinuierlich in den Bereichen Molkereifachleute, Milchwirtschaftliche Laboranten, Bürofachleute und in der Logistik ausbilde. Auch die Frage des Einsatzes von Zeitarbeitarbeitskräften interessierte die Abgeordneten. Auf diese Form der Beschäftigung werde nur selten und vereinzelt zurückgegriffen, da die hohen Qualitätsstandards Fachkräfte erfordern, erklärte Dr. Winkelmann, daher baue man auf die Kontinuität durch die eigene Belegschaft.

Eine Geschäftspolitik mit Augenmaß ohne dabei den Blick für den Markt zu verlieren, die enge Verwurzelung in der Region und mit den heimischen Landwirten als Milcherzeugern ist offensichtlich das Erfolgsrezept von frischli., so Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön. Dass die Geschäftsleitung sich von den örtlich zuständigen Kommunalverwaltungen der Stadt Rehburg-Loccum und des Landkreises Nienburg gut betreut und unterstützt fühlt, hat die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten besonders erfreut.