Vorort-Information auf einer Biogasanlage in Rethem

Der Einsatz erneuerbarer Energien ist ein ständiges Schwerpunktthema der SPD-Kreistagsfraktion, das durch die aktuelle Preisentwicklung auf dem Weltmarkt für fossile Energieträger eine aktuelle Belebung erfuhr. Verstärkt wird dies durch den angestrebten Beitritt des Landkreises Nienburg zur Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland mit dem Vorrangziel Entwicklung einer Energieregion Weserbergland.

Die Biogasanlage auf dem Hof Oestmann in Rethem war jetzt Ziel der SPD-Kreistagsfraktion. Landwirt Oestmann erläuterte den Abgeordneten Abläufe und Technik seiner Anlage, die er mit einem Partner betreibt. Auf neustem technischen Stand hat die so genannte Nawaro-Anlage, betrieben mit nachwachsenden Rohstoffen, nämlich Mais und Gülle, eine Leistung von 240 KW. Um jedoch rentabel arbeiten zu können ist eine Vergrößerung der Anlage auf ca. 500 KW geplant. Da die der Anlage rund 600 m von der nächsten Bebauung entfernt ist, entstehen keine Belästigungen, gleichzeitig sichert der Standort kurze Wege für den Transport der Rohstoffe und den Rücktransport des Düngegutes auf die entsprechenden Ackerflächen. Die entstehende Abwärme bleibt z.Z. noch ungenutzt.

Zur Vertiefung der Thematik begrüßte Geschäftsführer Fritz Bründer die Teilnehmer anschließend im Sitzungsraum der DEULA Nienburg. Ulrich Lossie, Technischer Lehrer, erläuterte Struktur und Perspektiven der Strom- und Wärmeerzeugung durch Biomasse. Von dem Anteil der erneuerbaren Energien mit ca. 10 % am Stromverbrauch in Deutschland, entfallen auf Biomasse bisher rund 9,7%. Insbesondere im Technik Transfer sieht Lossie noch ein großes Potential für den Export, den es zu nutzen gilt.

Neben Fragen der Förderung durch das Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG), möglichen beschäftigungsfördernden Effekten und notwendigem Investitionsvolumen für Betreiber, sprachen die SPD-Abgeordneten die Punkte Standorte und damit verbunden die Transportwege der Rohstoffe, Monokultur durch gleiche Fruchtfolge und mögliche Emissionen an.

Wir brauchen erneuerbare Energien für eine nachhaltige Entwicklung., so Fraktionsvorsitzender Ernst Brunschön. Biogas eröffnet dem ländlichen Raum Perspektiven, doch wie bei jeder neuen Technologie sind auch hier Chancen und Risiken sorgsam zu prüfen und gegeneinander abzuwägen.