Es erstaunt schon sehr, dass die Kreis-CDU die IGS-Oberstufe jetzt offensichtlich doch ablehnt. Noch am 12. Mai 2016 hat der Ausschuss für die allgemeinbildenden Schulen des Landkreises einstimmig mit den 5 Stimmen der CDU-Kreistagsmitglieder beschlossen, einen Antrag auf Einrichtung einer Oberstufe für die IGS bei der Landesschulbehörde zu stellen. Grundlage für den Beschluss waren nach intensiver Diskussion die ermittelten Schülerzahlen als Prognose für einen 10-Jahreszeitraum.

Jetzt gilt die Zustimmung der CDU vom 12. Mai 2016 aber wohl offensichtlich nicht mehr. Wer ist verantwortlich für den Schlingerkurs, der hier offensichtlich gefahren wird. Es scheint, als haben sich die Hardliner um Karsten Heineking durchgesetzt. Denn er hat schon 2012 in der damaligen öffentlichen Diskussion eine IGS als „völlig überflüssig“ bezeichnet.

Diese rückwärtsgewandte Diskussion wird jetzt vom Kreisvorsitzenden Dr. Schmädecke in der Pressemitteilung der Kreis-CDU (Die Harke am Do. den 02.06.16) aus der Versenkung geholt und neu befeuert. Das Hauptargument gegen die IGS-Oberstufe ist die nebulöse Sorge der CDU um den Fortbestand der Gymnasien im Landkreis. Der Bestand unserer Gymnasien wurde und wird von keiner Seite in Frage gestellt!

Gerade doch auch die Schülerzahlen lassen diese CDU-Interpretation überhaupt nicht zu. Denn die aktuellen Anmeldezahlen für die Gymnasien belegen doch eindeutig, dass der Zulauf ungebremst ist. Sie bestätigen für das Schuljahr 2016/17 nicht nur die Zahlen aus dem Vorjahr, sondern zeigen für Stolzenau einen starken Zuwachs. Dort plant man die Fünfzügigkeit, weil sich bereits deutlich mehr Schüler angemeldet haben als jemals zuvor (Die Harke berichtete). Unser eigentliches Sorgenkind ist eher die von der ehemaligen CDU/FDP-Landesregierung eingeführte Schulform -Oberschule-, die bisher nicht überall die gewünschte und erwartete Strahlkraft entfaltet hat.

Aber: auch die Schüler/innenzahlen für die bisher drei Jahrgänge der aufwachsenden IGS und die vorläufigen Anmeldezahlen für den neuen Schuljahrgang sprechen eine deutliche Sprache. Eine klare 5-Zügigkeit wurde und wird wieder erreicht! SchülerInnen, Eltern und Kollegium der IGS erwarten daher zu Recht, dass ihnen, ihren Kinder die Möglichkeit zum Abitur in einer Oberstufe in Räumen der IGS ermöglicht wird.

Die Kooperation aus SPD, Bündnis 90/Grünen und WG steht uneingeschränkt zu ihrem Wort, Bildung im Landkreis zu entwickeln: die IGS und ihre Oberstufe ist ein zusätzliches Angebot dafür und daher wird auch im Kreistag am 17. Juni 2016 für die Empfehlungen des Ausschusses für allgemeinbildende Schulen vom 12. Mai und des Kreisausschusses vom 23. Mai gestimmt.

Wenn die CDU „ein vielfältiges, differenziertes und wohnortnahes Bildungsangebot“ (Zitat PM vom 02.06.16) wirklich will, bleibt allerdings in den aktuellen Äußerungen komplett verborgen, warum sie die IGS als ein Angebot, das doch ganz offensichtlich und deutlich von Eltern und Schülern/innen gewünscht ist, dabei außen vorlassen möchte. Stecken etwa doch schulpolitisch fundamentale, ideologische Grundsätze dahinter?

Am 17. Juni 2016 hat die CDU durch ihre Kreistagsabgeordneten Gelegenheit, in der Sitzung des Kreistages dieses der Öffentlichkeit zu erklären.